Wann hast du zuletzt den Reifendruck an deinem Fahrzeug überprüft? Falls du nun überlegen musst oder den Druck nur beim Reifenwechsel kontrollierst, bist du nicht allein. Viele Fahrer vernachlässigen die Empfehlung, den Reifenluftdruck mindestens alle 14 Tage zu prüfen, wie es z. B. der ADAC und Reifenhersteller raten. Doch warum lohnt sich eine regelmäßige Kontrolle? Welche Auswirkungen hat ein falscher Reifendruck, und wie misst man ihn richtig? Hier erfährst du alles Wichtige.
Warum ist der richtige Reifendruck entscheidend?
Der Luftdruck in den Reifen beeinflusst direkt die Sicherheit und Fahrleistung deines Autos. Ein falscher Druck kann erhebliche Folgen haben. Ein zu niedriger Reifendruck beeinträchtigt die Kurvenstabilität und verlängert den Bremsweg, während ein zu hoher Druck die Bodenhaftung verringert. Zu wenig Luft erhöht zudem den Rollwiderstand, was zu einem höheren Spritverbrauch führt. Auch der Reifenverschleiß wird beeinflusst: Ein zu niedriger Druck nutzt die Reifenschultern stärker ab, während ein zu hoher Druck vor allem die Mitte der Lauffläche beansprucht. Darüber hinaus trägt ein optimaler Reifendruck zur Umweltfreundlichkeit bei, da er den CO₂-Ausstoß reduziert und so die Ökobilanz verbessert. Nicht zuletzt sorgt ein richtig eingestellter Luftdruck für ein angenehmeres Fahrgefühl, da Unebenheiten auf der Straße besser abgefedert werden.
Wie ermittelt man den optimalen Reifendruck?
Die empfohlenen Werte findest du in der Bedienungsanleitung deines Fahrzeugs, im Tankdeckel oder an der Fahrertür. Allgemeine Richtwerte sind:
- PKW (normale Beladung): 2,0 bis 2,5 bar
- PKW (volle Beladung): 2,5 bis 3,0 bar
- SUV & Transporter: 2,5 bis 3,5 bar
Wichtig: Bei hoher Beladung oder winterlichen Temperaturen sollte der Druck entsprechend angepasst werden.
Wie und wann sollte der Reifendruck geprüft werden?
Mindestens einmal im Monat und vor längeren Fahrten solltest du den Luftdruck kontrollieren. Am besten misst du ihn bei kalten Reifen, da sich Luft bei Erwärmung ausdehnt und das Messergebnis verfälscht. Um einen korrekten Wert ablesen zu können, miss am besten noch vor Fahrtantritt oder nach wenigen Kilometern.
So prüfst du den Reifendruck:
- Ventilkappe abschrauben.
- Messgerät aufsetzen und den Druck ablesen.
- Falls nötig, Luft nachfüllen oder ablassen.
- Ventilkappe wieder aufsetzen.
Tipp: Ein tragbarer Reifendruckprüfer ist praktisch für unterwegs und im Baumarkt erhältlich.
Wo kann man den Reifendruck anpassen?
Bei uns in der Werkstatt oder auch an Tankstellen kann man den Reifendruck problemlos kontrollieren lassen. Beide bieten einfache Möglichkeiten, um sicherzustellen, dass der Luftdruck in den Reifen korrekt ist. Tankstellen stellen meist kostenlose Geräte zur Verfügung, mit denen du den Druck selbst messen und bei Bedarf anpassen kannst. Bei uns übernehmen die professionellen Mitarbeiter die Luftdruckkontrolle. Sie können jederzeit während unserer Öffnungszeiten vorbeifahren und den Luftdruck kostenlos kontrollieren und anpassen lassen.
Hinweis: Luft kann nicht nur hinzugefügt, sondern auch abgelassen werden, falls der Druck zu hoch ist.
Wie oft sollte der Reifendruck überprüft werden?
Obwohl eine Kontrolle alle 14 Tage empfohlen wird, prüfen viele Autofahrer ihren Reifendruck seltener. Besonders vor längeren Fahrten oder Urlaubsreisen ist eine Kontrolle jedoch essenziell, da bei voller Beladung der Luftdruck angepasst werden muss.
Wo findet man die richtigen Reifendruckwerte?
Die Werte für dein Fahrzeug findest du:
- Im Türrahmen der Fahrer- oder Beifahrerseite
- Auf der Innenseite des Tankdeckels
- Im Handschuhfach
- In der Bedienungsanleitung oder online
Achtung: Der Reifendruck für Vorder- und Hinterachse kann unterschiedlich sein. Eine Erhöhung um 0,2 bar bringt oft zusätzliche Vorteile in Bezug auf Komfort und Kraftstoffeffizienz.
Anpassung des Reifendrucks bei Vollbeladung und Winterreifen
Bei voller Beladung – sei es durch Gepäck oder mehrere Insassen – sollte der Reifendruck erhöht werden, meist um ca. 1 bar. Die genauen Werte findest du in den Herstellerangaben.
Im Winter kann eine Erhöhung um 0,1 bis 0,2 bar sinnvoll sein, da kalte Temperaturen den Luftdruck senken. Zusätzlich sorgt ein leicht erhöhter Druck für eine bessere Stabilität auf rutschigen Straßen.
Reifendruck und moderne Technologien
Viele moderne Fahrzeuge sind mit Reifendruckkontrollsystemen (RDKS) ausgestattet. Diese Systeme warnen den Fahrer bei Druckverlust in einem oder mehreren Reifen. Es gibt zwei Arten:
- Direkte RDKS: Nutzen Sensoren in den Reifenventilen zur präzisen Messung.
- Indirekte RDKS: Überwachen den Druck anhand der Drehgeschwindigkeit der Räder.
Trotz dieser Technik ist eine regelmäßige manuelle Kontrolle ratsam, da RDKS oft erst ab einer bestimmten Druckdifferenz Alarm schlagen.
Folgen eines falschen Reifendrucks
Ein unzureichend überprüfter Reifendruck stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar und kann zu Unfällen führen. Die Risiken:
Zu hoher Reifendruck:
- Weniger Aufstandsfläche und reduzierter Grip
- Ungleichmäßige Reifenabnutzung
- Längere Bremswege
- Möglicher Kontrollverlust in Kurven
- Härteres Fahrverhalten, geringerer Komfort
Zu niedriger Reifendruck:
- Höherer Rollwiderstand und erhöhter Kraftstoffverbrauch
- Schlechtere Fahrzeugkontrolle und erhöhte Schleudergefahr
- Verlängerter Bremsweg
- Risiko für Reifenplatzer
- Höhere CO₂-Emissionen
Weitere Tipps für optimalen Reifendruck
- Reserverad nicht vergessen: Falls dein Fahrzeug ein Reserverad hat, überprüfe auch dessen Luftdruck regelmäßig.
- Elektrische Kompressoren nutzen: Eine sinnvolle Investition für alle, die häufiger längere Strecken fahren.
- Reifen auf Schäden prüfen: Neben dem Druck solltest du regelmäßig auf Risse, Beulen oder ungleichmäßige Abnutzung achten.
- Ventilkappen fest verschrauben: Sie schützen das Ventil vor Schmutz und Feuchtigkeit.
Fazit
Nur ein optimal eingestellter Reifendruck garantiert sicheres und effizientes Fahren. Insbesondere ein verlängerter Bremsweg durch falschen Druck ist eine erhebliche Gefahr. Regelmäßige Kontrollen zahlen sich aus – sowohl für die Sicherheit als auch für die Umwelt und den Geldbeutel. Moderne Reifendruckkontrollsysteme sind hilfreich, ersetzen aber nicht die manuelle Prüfung. Daher: Lieber einmal öfter kontrollieren, als später die Folgen eines falschen Reifendrucks zu spüren bekommen!